Die Verfahren der Interventionellen Radiologie
Chemosaturation
Die Chemosaturation ist ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Leberkrebs und Lebermetastasen. Sie wird primär bei fortgeschrittenen, nicht operablen Lebertumoren oder Lebermetastasen des Aderhautmelanoms eingesetzt. Bei dem Verfahren wird die Leber gezielt mit einem Chemotherapeutikum behandelt. Die Tumorzellen werden dadurch zerstört oder im Wachstum behindert.
Vorbereitung
Die Behandlungsstrategie legen wir im Tumorboard zusammen mit Kollegen aus den anderen Fachdisziplinen fest und bestimmen die für Sie beste Therapie.
In einem ausführlichen persönlichen Gespräch klären wir Sie über den Ablauf, Risiken, mögliche Nebenwirkungen und weitere Schritte auf. Gerne beantworten wir dabei alle Ihre Fragen.
Durchführung
Vor der Chemosaturation erhalten Sie eine Vollnarkose. Der interventionelle Radiologe führt unter Angiographiekontrolle einen Infusionskatheter von der Leistengegend aus durch die Leberarterie zur Leber. Dort verabreicht er über den Katheter das Chemotherapeutikum, das in hoher Konzentration mit dem Blut in die Leber gelangt. Damit das Medikament nur in der Leber wirkt, verschließt der interventionelle Radiologe mit einem Ballonkatheter die Lebervenen und leitet das Blut mit dem Chemotherapeutikum in ein Filtersystem. Das gereinigte Blut wird im Anschluss wieder in den Blutkreislauf des Körpers zurückgeführt. Das Filtern des Blutes außerhalb des Körpers führen spezialisierte Anästhesisten durch, die bei dem Eingriff mit dem interventionellen Radiologen zusammenarbeiten.
Das Verfahren dauert meist 3 bis 5 Stunden. Nach dem Eingriff erhalten Sie einen Druckverband und werden üblicherweise auf einer Überwachungsstation oder intensivmedizinisch betreut. Über die Einzelheiten informiert Sie der Arzt im persönlichen Gespräch.
Nutzen
Bei der Chemosaturation wirkt das Therapeutikum im Gegensatz zur herkömmlichen Chemotherapie ausschließlich in der Leber. Deshalb können wir es in hohen Dosen verabreichen, ohne dass es im Körper zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt. Zudem können sowohl größere sichtbare Tumoren als auch unerkannte Mikrotumoren in der gesamten Leber behandelt werden.
Das Team
Sekretariat und Patientenkoordination
Sprechstunden nach
telefonischer Vereinbarung
Univ.-Prof. Dr. med. Philipp M. Paprottka
Patrizia D‘Antona
Tel: +49 89 4140 8272
Mo-Do 8 - 16:30 Uhr, Fr 8 - 15 Uhr
Fax: +49 89 4140 2614
E-Mail: ir@mri.tum.de(link sends e-mail)