Die Verfahren der Interventionellen Radiologie

Selektive Blutentnahme aus dem Sinus petrosus inferior

Mit einer Blutentnahme aus dem im Kopf gelegenen Blutgefäß Sinus petrosus inferior (SPI) kann der interventionelle Radiologe eine vermehrte Hormonproduktion der Hypophyse diagnostizieren, wenn der Verdacht auf ein hypophysäres Mikroadenom, ein Prolaktinom, auf Akromegalie oder auf einen sog. Morbus Cushing besteht.

Vorbereitung

In einem ausführlichen persönlichen Gespräch klären wir Sie über den Ablauf, mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie weitere Schritte auf. Dabei beantworten wir gerne alle Ihre Fragen.

Durchführung

Vor dem Eingriff erhalten Sie eine lokale Betäubung der Punktionsstellen in der rechten und in der linken Leiste. Auf beiden Seiten führt der interventionelle Radiologe je einen Katheter bis in den Sinus Petrosus Inferior und gibt eine geringe Menge Kontrastmittel, um mit der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) die korrekte Katheterlage zu ermitteln. Nun entnimmt er Blut aus dem linken und rechten Blutgefäß SPI und gleichzeitig aus der Vena cava. Anschließend injiziert der Arzt das Medikament CRH, das die Hormonproduktion der Nebennierenrinde stimuliert. Nach etwa fünf Minuten und ein weiteres Mal nach etwa 15 Minuten entnimmt er abermals Blut an allen drei Stellen. Der Vergleich der Proben vor und nach der Stimulation ermöglicht ein genaues Bild der Hormonproduktion der Hypophyse.

Anschließend leiten wir die Proben zur Untersuchung an unser Labor weiter. Nach ein bis drei Tagen erhalten Sie in der Regel das Untersuchungsergebnis von Ihrem behandelnden Arzt.

Nutzen

Die Sinus-petrosus-Blutentnahme ermöglicht ein genaues Bild der Hormonproduktion des Hypophysenvorderlappens und wird am häufigsten zur Differenzierung zwischen einer vermehrten Hormonproduktion der Hypophyse oder der Nebenniere beim klinischen Bild eines Cushing-Syndroms eingesetzt. Der Eingriff ist minimalinvasiv, gut verträglich und risikoarm.

Das Team

Das Team

Sekretariat und Patientenkoordination

 

Sprechstunden nach
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Univ.-Prof. Dr. med. Philipp M. Paprottka

Patrizia D'Antona​​​​​​​

Patrizia D‘Antona

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Fax: +49 89 4140 2614
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