Die Verfahren der Interventionellen Radiologie
Selektive Prostaglandininfusion
Die selektive Prostaglandininfusion ist eine miminalinvasive Therapie zur Weitung einzelner Blutgefäße. Die Interventionalisten setzen sie ein, um eine Unterversorgung des Darms zu verhindern. Das kann eintreten, wenn Intensivpatienten über einen längeren Zeitraum eine hohe Dosis Katecholamine erhalten.
Katecholamine können durch eine Engstellung der Arterien die ausreichende Blutversorgung von lebenswichtigen Organen wie Herz und Gehirn aufrechterhalten, wenn der Blutdruck eines Intensiv-Patienten zu niedrig ist. Beim Darm kann diese Gefäßengstellung jedoch zu einer Unterversorgung und einer Schädigung des Gewebes führen. Um das zu vermeiden, kann der interventionelle Radiologe Prostaglandin über einen Katheter in die Darmarterie geben. Die anderen Arterien im Körper bleiben von diesem Effekt unberührt.
Vorbereitung
Die Indikation zur selektiven Prostaglandininfusion stellen wir interdisziplinär zusammen mit Ihren behandelnden Ärzten.
Durchführung
Vor dem Eingriff erhält der Patient eine lokale Betäubung der Punktionsstelle in der Leiste. Der interventionelle Radiologe führt einen Katheter von der Leistenarterie aus in die Darmarterie ein. Unter Angiographie-Kontrolle platziert der Arzt den Katheter so, dass das Prostaglandin über die nächsten Stunden zielgerichtet in die Darmarterie abgegeben wird.
Die weitere Behandlung erfolgt wieder auf der Intensivstation.
Nutzen
Bei schwerkranken Patienten, die hohe Katecholamindosen benötigen, kann es durch das Medikament zu einer zu starken Engstellung der Arteria mesenterica superior und in der Folge zur Minderdurchblutung des Darmes und einer Gewebeschädigung kommen.
Die gezielte Gabe von Prostaglandin über einen Katheter in die Darmarterie kann regional begrenzt die Gefäße etwas erweitern und eine gefährliche Minderdurchblutung des Darmes verbessern.
Das Team
Sekretariat und Patientenkoordination
Sprechstunden nach
telefonischer Vereinbarung
Univ.-Prof. Dr. med. Philipp M. Paprottka
Patrizia D‘Antona
Tel: +49 89 4140 8272
Mo-Do 8-16:30 Uhr, Fr 8-15 Uhr
Fax: +49 89 4140 2614
E-Mail: ir@mri.tum.de(link sends e-mail)