Die Verfahren der Interventionellen Radiologie
Transjugulärer Intrahepatischer Portosystemischer Stent-Shunt (TIPSS)
Ein transjugulärer Intrahepatischer Portosystemischer Stent-Shunt (TIPSS) ist ein minimalinvasives Verfahren und bezeichnet eine künstlich geschaffene, direkte Gefäßverbindung von der Pfortader durch die Leber hindurch zur Lebervene.
Sie kommt zum Einsatz, um Bluthochdruck in der Pfortader abzumildern oder zu beseitigen. Dieser Hochdruck entsteht meist, wenn die Leber, zum Beispiel bei einer Zirrhose, nicht mehr genug Blut hindurchfließen lässt. Unbehandelt kann ein Pfortaderhochdruck dazu führen, dass sich das Blut andere Wege über Umgehungskreisläufe, z. B. über Venen der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) sucht. Dadurch kann es zu akut lebensbedrohlichen Blutungen kommen.
Der TIPSS kann auch als Notfallbehandlung eingesetzt werden, um den Pfortaderhochdruck zu senken, wenn Blutungen bereits eingesetzt haben und nicht auf andere Weise zu stillen sind.
Vorbereitung
Wenn die Anlage eines TIPSS für Sie eine Behandlungsoption darstellt, wird dies im interdisziplinären Leberboard anhand Ihrer Untersuchungsergebnisse diskutiert und entschieden. Wir führen vorbereitende Untersuchungen durch, zu denen unter anderem eine Echokardiographie des Herzens gehört.
In einem ausführlichen persönlichen Gespräch klären wir Sie im Anschluss an die Voruntersuchung über den Ablauf der Therapie, mögliche Risiken und Nebenwirkungen und weitere Schritte nach der Behandlung auf. Gerne beantworten wir dabei alle Ihre Fragen.
Durchführung
Vor der Behandlung erhalten Sie eine Analgosedierung, die Sie in einen Dämmerschlaf versetzt und schmerzstillend wirkt. Der interventionelle Radiologe führt über die Halsvene eine steuerbare Hohlnadel in die Lebervene ein. Dies geschieht durch einen speziellen Katheter mithilfe der Angiografie. Von der Lebervene aus leitet der Arzt die TIPSS-Nadel durch das Lebergewebe bis in die Pfortader. Dann schiebt er einen Führungsdraht durch die Hohlnadel bis in die Pfortader vor und schafft mittels eines Ballonkatheters eine Verbindung zwischen Pfortader und Lebervene. Schließlich setzt er ein Stentgraft ein, das diese neue Verbindung dauerhaft offen hält. Die Behandlung dauert zwischen einer halben und zwei Stunden.
Nach dem Eingriff werden Sie üblicherweise auf einer Beobachtungsstation betreut. Über die Einzelheiten informiert Sie der Arzt im persönlichen Gespräch.
Nutzen
Ein TIPSS hilft Patienten mit Bluthochdruck in der Pfortader. Der Eingriff lindert Folgeschäden und Risiken des portalen Bluthochdrucks, wie z.B. lebensbedrohliche Blutungen.
Das Team
Sekretariat und Patientenkoordination
Sprechstunden nach
telefonischer Vereinbarung
Univ.-Prof. Dr. med. Philipp M. Paprottka
Patrizia D‘Antona
Tel: +49 89 4140 8272
Mo-Do 8-16:30 Uhr, Fr 8-15 Uhr
Fax: +49 89 4140 2614
E-Mail: ir@mri.tum.de(link sends e-mail)