Die Verfahren der Interventionellen Radiologie

Pulmonalarterien Thrombektomie

Eine Pulmonalarterien Thrombektomie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem der interventionelle Radiologe ein Blutgerinnsel mithilfe eines speziellen Katheters aus der Pulmonalarterie entfernt.

Das Verfahren kommt zum Einsatz, wenn eine systemische oder kathetergestützte Lysetherapie bei Patienten mit einer Lungenembolie nicht möglich ist oder nicht erfolgreich war. Ebenso kann das Verfahren in Notfallsituationen erforderlich sein.

Die Interventionelle Radiologie am Klinikum rechts der Isar unterhält einen 24h-Notfalldienst an 365 Tagen im Jahr, so dass ein derartiger Eingriff jederzeit möglich ist.

Vorbereitung

Die Pulmonalarterien Thrombektomie ist als typischer Notfalleingriff eine interdisziplinäre Entscheidung und wird von den Ärzten der beteiligten Fachdisziplinen zusammen mit den interventionellen Radiologen getroffen.

Angepasst an die Dringlichkeit der Situation klären wir Sie über den genauen Ablauf des Eingriffs, Risiken und mögliche Nebenwirkungen sowie weitere Schritte nach der Behandlung auf. Dabei beantworten wir gerne alle Ihre Fragen.

Durchführung

Die Thrombektomie wird abhängig von Ihrer individuellen Situation unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt. Der Arzt gelangt mithilfe eines über die Leistenvene eingeführten Katheters durch den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer bis in die Lungenarterie. Dort entfernt er mit einem speziellen Kathetersystem den Thrombus. Dadurch wird der Blutstrom durch die Lunge und der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid verbessert.

Prinzipiell stehen mehrere Techniken zur Verfügung, um den Thrombus zu entfernen.

  • Beim Absaugen durch Unterdruck wird das Blutgerinnsel durch den Katheter nach außen transportiert.
  • Beim Zerkleinern durch Rotation befindet sich an der Katheterspitze ein kleiner Propeller, der das Blutgerinnsel zerkleinert. Anschließend werden die Fragmente abgesaugt.
  • Bei der Abtragung mithilfe eines Ballons platziert der Arzt den Ballon hinter dem Gerinnsel, entfaltet ihn und zieht ihn dann zurück. Diesen Vorgang wiederholt er so oft, bis der Thrombus entfernt ist.
  • Alternativ kann der Arzt das Gerinnsel mit einem an der Verschlussstelle entfalteten Stent an die Gefäßwand drücken. Der Stent hält dann das Blutgefäß offen.

Nach dem Eingriff werden Sie üblicherweise auf einer Überwachungs- oder Intensivstation betreut. Über die Einzelheiten informiert Sie der Arzt nochmals im persönlichen Gespräch.

Nutzen

Für Patienten, bei denen eine systemische oder kathetergestützte Lysetherapie nicht die gewünschte Wirkung erbracht hat oder nicht durchgeführt werden kann, ist die Pulmonalarterien Thrombektomie als minimalinvasives Verfahren eine risikoarme Alternative zur offenen chirurgischen Thrombektomie.

Das Team

Das Team

Sekretariat und Patientenkoordination

 

Sprechstunden nach
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Univ.-Prof. Dr. med. Philipp M. Paprottka

Patrizia D'Antona

Patrizia D‘Antona

Tel: +49 89 4140 8272
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