Die Verfahren der Interventionellen Radiologie
Radioembolisation (Selektive Interne Radiotherapie, SIRT)
Die Radioembolisation (auch: Selektive Interne Radiotherapie, SIRT) ist eine minimalinvasive lokale Strahlentherapie zur Behandlung von Leberzellkrebs und von Metastasen anderer Tumore in der Leber. Bei der Therapie werden winzige radioaktiv beladene Kügelchen durch einen Katheter bis zu den Lebertumoren gebracht, um den Krebs von innen bestrahlen.
Die Therapie kommt in Betracht, wenn andere Therapien nicht erfolgreich waren oder wenn zu starke Nebenwirkungen zum Abbruch einer Chemotherapie geführt haben. Sie kann aber auch genutzt werden, um große Lebertumoren so zu verkleinern, dass eine anschließende operative Entfernung möglich wird, oder um die Wartezeit auf eine Spenderleber zu überbrücken.
Vorbereitung
Die Behandlungsstrategie legen wir im Tumorboard zusammen mit Kollegen aus den anderen Fachdisziplinen fest und bestimmen die für Sie beste Therapie.
In einem ausführlichen persönlichen Gespräch klären wir Sie über den Ablauf, Risiken, mögliche Nebenwirkungen und weitere Schritte auf. Gerne beantworten wir dabei alle Ihre Fragen.
Die Radioembolisation wird von den interventionellen Radiologen zusammen mit den Kollegen der Nuklearmedizin durchgeführt und umfasst zwei Eingriffe. Zum einen eine vorbereitende Untersuchung, die sogenannte SIRT-Simulation und zum anderen die eigentliche SIRT.
Bei der SIRT-Simulation erhalten Sie vom interventionellen Radiologen zunächst eine lokale Betäubung der Punktionsstelle in der Leiste. Dann stellt der Arzt die Blutversorgung der Tumore dar und führt einen Katheter von der Leistenarterie bis in die Leberarterie. Der Nuklearmediziner gibt einen leicht radioaktiven Stoff in die Arterie, und misst anschließend dessen Verteilung in der Leber und im restlichen Körper. Der Stoff ist unschädlich. So können die Ärzte im Vorfeld die Verteilung der therapeutischen Mikrosphären abschätzen und sehen, ob eine Radioembolisation bei Ihnen technisch sicher durchführbar und sinnvoll ist.
Nach der SIRT-Simulation müssen Sie vier Stunden Bettruhe einhalten.
Durchführung
Der Ablauf der eigentlichen Radioembolisation ist mit dem Vorgehen bei der Simulation vergleichbar. Nur verwenden die Ärzte nun die radioaktiv beladenen Mikrokügelchen zur Behandlung der Tumoren. Die Mikrosphären gelangen so direkt zum Lebertumor und geben dort ihre therapeutische Strahlung etwa zwei Wochen lang direkt in den Tumor ab. Der Eingriff dauert meist nicht länger als 90 Minuten.
Nach dem Eingriff müssen Sie vier Stunden Bettruhe einhalten.
Nutzen
Unserer Erfahrung nach kann die Radioembolisation zu einer wesentlichen Schrumpfung von Tumoren oder Metastasen in der Leber führen oder sogar zu deren Verschwinden. Die Radioembolisation ist nebenwirkungsarm. Sie können Ihren Alltag nach dem Eingriff rasch wiederaufnehmen.
Das Team
Sekretariat und Patientenkoordination
Sprechstunden nach
telefonischer Vereinbarung
Univ.-Prof. Dr. med. Philipp M. Paprottka
Patrizia D‘Antona
Tel: +49 89 4140 8272
Mo-Do 8-16:30 Uhr, Fr 8-15 Uhr
Fax: +49 89 4140 2614
E-Mail: ir@mri.tum.de(link sends e-mail)